Das grosse Schauspiel. Inszenierung von Politik im permanenten WahlkampfThe Theatre of Politics

Das grosse Schauspiel. Inszenierung von Politik im permanenten WahlkampfThe Theatre of Politics

60 Minuten
Buch und Regie: Stephan Lamby und Klaus Radke

FDP-Chef Westerwelle reist mit dem "Guidomobil" durch Deutschland. Edmund Stoiber tritt bei "Bio" mit Tochter Constanze auf. Kanzler Schröder sucht die Nähe von Rudi Völler. Gregor Gysi und Jürgen Trittin witzeln mit Harald Schmidt um die Wette. Finanzminister Eichel fährt mit dem Fahrrad zur Haushaltsdebatte. Und Roland Koch haut mit der Faust zu fest auf den Tisch.

Es ist Wahlkampf in Deutschland. Und zwar permanent. Gezielt inszenieren Politiker ihr öffentliches Erscheinen für die Bedürfnisse der Mediengesellschaft. Die Folge: TV-Unterhaltungsformate und People-Magazine vereinnahmen Politiker - und umgekehrt. Die Pointe ersetzt die Argumentation. An die Stelle der Überzeugung tritt der Effekt. Die Person verdrängt das Programm. Zu "Politainment"-Strategien im andauernden Wahlkampf gibt es längst keine Alternative mehr. Beteiligen sich Politiker nicht am medialen Schaulaufen, werden sie nicht wahrgenommen. Allerdings: Richten Politiker ihr Handeln zu sehr nach den Anforderungen der Unterhaltungsindustrie, müssen sie sich Gesetzen unterwerfen, die nicht von ihnen stammen. Am Ende bleibt nicht nur der Politiker auf der Strecke, sondern auch die Politik.

Stephan Lamby und Klaus Radke haben die Inszenierungsstrategien des politischen Personals einer genauen Untersuchung unterzogen. Sie haben Hunderte von Fernsehsendungen quer durch die Fernseh- und Parteienlandschaft ausgewertet und Ausschnitte daraus neu zusammengesetzt, von "Christiansen" bis "Raab", von Berlusconi bis Möllemann. Darüber hinaus sprechen sie mit Personen, die das Handwerk der Inszenierung beherrschen, aber selbst keine Politiker sind. Darunter: Ein Filmregisseur, ein Popmusik-Manager, ein Theater-Regisseur, ein Boulevard-Herrscher und der ehemalige Wahlkampf-Manager von Bill Clinton.

Das Ergebnis ist keine pauschale Verurteilung von Politik-Inszenierung. Vielmehr beschreibt der Film die neuen Herausforderungen der Mediendemokratie.

Erstausstrahlung:
September 2002

Rechteerwerb:
PHOENIX

Kontakt: info@ecomediatv.de

60 minutes
Written and Directed by Stephan Lamby and Klaus Radke

Liberal Democrat Guido Westerwelle is on tour campaigning with his "Guidomobil". Edmund Stoiber, Bavarian PM, visits a talk show with his daughter. Chancellor Schröder likes to be seen with football player Rudi Völler. Gregor Gysi and Jürgen Trittin are axchanging jokes with Harald Schmidt. Hans Eichel, secretary for finance, is cycling to the Bundestag to deliver his budget speech. And Hessen's PM Roland Koch s good at being the bad guy.

It is election time in Germany. Permanently. Politicians adapt their appearances to the needs of a media society. As a consequence, talk shows and entertainment formats take hold of their private life. Messages are dropped for good punch lines. Effect replaces conviction. There is no alternative to "politainment" strategies in the permanent campaign. If politician do not run with the media pack, they are ignored. But if they adjust too much to showbusiness, they must obey laws which they have not passed. In the end, both politicians and politics itself are the losers.

Stephan Lamby and Klaus Radke have scrutinized the media strategies of politicians. They have looked closely at hundreds of TV appearances and assembled them anew, from "Christiansen" to "Raab", from Berlusconi to Möllemann. Moreover, they have talked to spin doctors like a film director, a pop music manager, a tabloid tycoon and the former election campaigner of Bill Clinton.

the result is not a damnation of the spectacle of politics. Instead, the film describes tha changes and challenges of the media democracy.

First Broadcast:
September 2002

Rights:
PHOENIX

Contact: info@ecomediatv.de

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