Auswärtsspiel – Die Toten Hosen in Ost-Berlin

Auswärtsspiel – Die Toten Hosen in Ost-Berlin

Bald nach ihrer Gründung Ostern 1982 führt die Düsseldorfer Punk-Band „Die Toten Hosen“ die Stasi an der Nase herum. Die später berühmte Truppe um Andi, Breiti, Campino und Kuddel gibt ein Geheimkonzert in einer Ostberliner Kirche, spornt dadurch auch die ostdeutsche Punkszene an und kehrt später für ein zweites Geheimkonzert zurück. Die kaum bekannte Geschichte wird nun in einem Dokumentarfilm zum ersten Mal erzählt. Punk ist damals in beiden deutschen Staaten ein neues Phänomen. In der DDR gründet sich die Band „Planlos“ um Sänger Michael „Pankow“ Boehlke und Schlagzeuger Bernd Michael Lade, später ARD-Tatort-Kommissar. Auftreten dürfen sie nur mit staatlicher Genehmigung. Das kommt für die Punks nicht in Frage. Ebenso wenig wie für die Toten Hosen, als sie von der Möglichkeit erfahren, in Ostberlin mit „Planlos“ illegal aufzutreten – in einer evangelischen Kirche. Doch wie über die Grenze kommen? Was ist mit ihren Instrumenten? Das Risiko ist hoch, vor allem für ihre ostdeutschen Punk-Freunde. Denn die Stasi hat sie im Visier. 

Für diesen Film sind die Toten Hosen, inzwischen eine der erfolgreichsten deutschen Bands, zurück in Berlin. Nach fast 40 Jahren treffen sie wieder auf die Mitglieder von „Planlos“, die nach dem Konzert von der Stasi verfolgt und drangsaliert wurden. Warum, das fragen sich die Musiker heute noch. Ein Stasi-Mitarbeiter, der die „Zersetzung“ der Punk-Szene in der DDR mitorganisierte, will reden – und stellt sich Campino, dem Sänger der Toten Hosen. Seltene Aufnahmen und Fotos dokumentieren, wie die Punks in Ost und West sich gegen die Diktatur verbündeten und wie die Stasi versuchte, sie zu unterwandern. Höhepunkt des Films ist ein exklusives Konzert der Toten Hosen in der Ostberliner Hoffnungskirche, das für die ehemaligen Ost-Punks eine Überraschung bereithält…

Sendetermin: Mittwoch, 13. April, 22:50 Uhr, im Ersten

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