ARTE Re: Italiens neue Faschisten - Mussolinis Erben im Aufwind

ARTE Re: Italiens neue Faschisten - Mussolinis Erben im Aufwind

"Gott, Heimat, Familie" skandieren Neofaschisten immer lauter auf den Plätzen von Nord- bis Süditalien. Der Wahlsieg der rechten Partei "Fratelli d'Italia" hat ihnen neuen Auftrieb gegeben. Hundert Jahre nach dem "Marsch auf Rom", mit dem der Duce die Macht an sich riss, wird das Wort Faschist zunehmend salonfähig.

Die rechtsextreme Aktivistin Desideria Raggi ist ins norditalienische Predappio gereist. Im Heimatort Mussolinis feiern Faschismus-Nostalgiker das hundertjährige Jubiläum zum Machtantritt des Duce. Auch zahlreiche junge Rechtsextreme wie Desideria Raggi pilgern zur Mussolini-Gruft. Unter vielen jungen Leuten in Italien gilt rechtsextrem sein bereits als cool. „Fascio-Rock“-Konzerte, aber auch intellektuelle „Treffen für Tradition und Identität“ finden immer häufiger statt.

Wenige Wochen später zieht der Gründer der identitären Bewegung „Festung Europa“, Emanuele Tesauro, mit einem Protest-Fackelzug von rechtsextremen Gruppen aus ganz Norditalien durch Mailand. Tesauro zählt schon lange zur militanten rechten Szene. Heute schließen sich ihm immer mehr junge Leute an. In Verona, dem historischen Nabel der italienischen Neofaschisten, bekommt ARTE Einblick in viele verborgene Treffpunkte der rechtsextremen Szene.

Gegner der Neofaschisten ist der Journalist Paolo Berizzi, der seit 20 Jahren über den italienischen Rechtsextremismus und seine europäische Vernetzung schreibt. Wegen Morddrohungen lebt er unter 24-stündigem Polizeischutz. Berizzi erwartet das Urteil im Prozess gegen einen Neofaschisten. Am Tag der Verkündung ist ARTE dabei.

Sendetermine: 20.01.2023 19:40 Uhr, ARTE Re:

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