ARTE Re: Hoffen auf eine Prothese – Syrische Kriegsopfer in der Türkei

ARTE Re: Hoffen auf eine Prothese – Syrische Kriegsopfer in der Türkei

2021 entdeckt ein Fotograf den syrischen Flüchtling Munzer Al-Nazzal und seinen Sohn Mustafa in der Türkei nahe der Grenze zu Syrien. Kurz darauf geht sein Foto von den beiden um die Welt. Der Vater verlor bei einem Bombenangriff im nordsyrischen Idlib ein Bein, sein Sohn wurde ohne Gliedmaßen geboren - vermutlich weil seine Mutter in der Schwangerschaft einem Giftgasangriff ausgesetzt war. Die Familie lebt in der Türkei unter prekären Bedingungen. Durch die mediale Aufmerksamkeit hofft sie nun auf eine Therapie für Mustafa.

Über vier Millionen Flüchtlinge leben in der Türkei, darunter zehntausende kriegsversehrte Kinder. Anders als Mustafa bekommen sie kaum eine Chance. Im Armenviertel Buca in Izmir hat Irin Anne O’Rorke ein Nachbarschaftszentrum aufgebaut, das genau solchen Kindern helfen will. Mit begrenzten Mitteln und Spenden organisiert sie einfache Prothesen und Flexibilitätstrainings, aber auch so grundlegende Dinge wie Essen und Kleidung. Durch die wachsende Inflation in der Türkei wird jeder Tag für die Flüchtlinge zum Überlebenskampf. Anne O’Rorke setzt sich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderung eines Tages ein selbstbestimmtes Leben führen können.

Im Fall von Mustafa bräuchte es hochmoderne elektrische Prothesen, die es in der Türkei nicht gibt. Organisatoren des Siena Photo Award starten eine internationale Spendenkampagne. Das Ziel: Visa für die Familie und eine Behandlung in Italien.

Sendetermin: 02.03.2023 | 19:40 Uhr | ARTE

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