Am 23. Februar erlebt Deutschland vorzeitige Neuwahlen, und Europa fragt sich: Was ist bloß mit Deutschland los? Viele Jahre galt „Made in Germany“ zugleich als Markenzeichen für eine starke Ökonomie und stabile Demokratie. Heute leidet die größte Volkswirtschaft Europas unter hohen Energiekosten, Bürokratisierung, Inflation und einer Strukturkrise. Zudem schwächen populistische Bewegungen die demokratische Mitte, und die Bundeswehr gilt als „kaputtgespart“.
In Reportagen aus Frankreich, Polen und Deutschland untersucht der Film: Was bewegt Arbeiter, Migranten, Unternehmer und junge Menschen entlang der deutschen Grenzen? Welche Hoffnungen und Sorgen richten sie an eine neue Regierung in Berlin? Politjournalisten wie Rosalia Romaniec oder Pascal Thibaut von Radio France Internationale schildern zudem, wie die Nachbarländer heute auf Deutschland blicken: „Wenn Deutschland wirtschaftlich erkrankt, tauchen gewisse Symptome auch in Frankreich auf“. Und Experten wie Isabelle Borucki, Roman Pletter oder Sönke Neitzel analysieren, wie es um Deutschland im internationalen Vergleich und Blick bestellt ist. So ergibt sich ein hintergründiges und auch überraschendes Bild, warum über viele Jahre die großen „Baustellen“ der Nation nicht gelöst wurden – und welche Erwartungen an eine neue Regierung gerichtet werden. „Ich hoffe, dass wir durch Kriegstüchtigkeit den Frieden bewahren können“, erwartet Historiker Neitzel. Dabei ist Turhan Kurban, Industriearbeiter aus Hagen, durchaus optimistisch: „Deutschland ist gar nicht so schlecht, wie es oft dargestellt wird.“
Sendetermin: 15.02.2025 | 18:25 | ARTE
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