Alles ist im Fluss - Wolfgang Niedecken zum 70.

Alles ist im Fluss - Wolfgang Niedecken zum 70.

Die Dokumentation erzählt verschiedene Stationen einer besonderen Reise – der Lebensreise von Wolfgang Niedecken. Im Herbst 2020 erschien das 20. Studioalbum der Kölner Band BAP, die neben den Toten Hosen und den Ärzten zu den drei ganz großen Rockbands der Bundesrepublik gehört. Doch die Jubiläumstour musste genauso verschoben werden wie das für Frühjahr 2021 geplante Konzert zum 70. Geburtstag von Wolfgang Niedecken. Und so begann für Niedecken eine stille Zeit, die er genutzt hat für einen besonderen Lebenstraum: Einmal mitzufahren auf einem Rheinfrachter, der ihn an einigen wichtigen Stationen seines Wirkens vorbeifahren und eine andere Perspektive auf sein Leben einnehmen lässt. Die Dokumentation erzählt von verschiedenen Stationen dieser Reise – emotional, thematisch, biographisch. Es geht um Heimat, um Musik, um Verantwortung für die Gesellschaft. Aber auch um Frohsinn und Lebenslust.

Der katholisch erzogene Junge aus der Südstadt, der zum Bob Dylan von Köln wurde. Sein Vater als lebenslange Bezugsperson. Der Ausbruch aus der Enge als Maler und Bildender Künstler. Der schwierige Beginn der Band BAP, der Durchbruch 1982 und die Trennung der Band. Der Homo Politicus Niedecken, das legendäre Treffen mit dem Schriftsteller Heinrich Böll 1984, der Kampf gegen Atomkraft und für Abrüstung, die Hilfe für Afrika, der Kampf gegen Rechts. Und der unbedingte Wille, sich nicht vereinnahmen zu lassen – wie etwa bei der abgesagten DDR-Tournee 1984.

Archivmaterial spiegelt die Bandgeschichte und die bundesdeutsche Zeitgeschichte wider. Zu Wort kommen Zeitzeugen, die in einem besonderen Verhältnis zu Wolfgang Niedecken stehen: Dieter "Maschine" Birr, Eva und Horst Köhler, Campino (Frontmann der Toten Hosen), Tommy Engel (Ex-Frontmann der Bläck Fööss) und natürlich Bandmitglieder und Wegbegleiter.

"Alles ist im Fluss" enthält auch eine echte Premiere: das erste Lied, das Niedecken auf Kölsch geschrieben, aber nie aufgenommen hat. "Leev Frau Herrmanns" hat er während der Dreharbeiten wiederentdeckt, erstmals eingespielt und für diesen Film auf einem Dach hoch über der Südstadt präsentiert. Das Lied porträtiert eine 93-jährige Kölnerin, die Niedecken während seines Zivildienstes kennengelernt hatte.

Erstausstrahlung: 28. März 2021, ZDF

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