ARTE Re: Schwangere unter Druck - Der Streit um Abtreibungen

ARTE Re: Schwangere unter Druck - Der Streit um Abtreibungen

Die Zahl der Ärztinnen und Ärzte, die einen Schwangerschaftsabbruch in Deutschland durchführen sinkt kontinuierlich. Besonders in Bayern ist die Versorgungslage schlecht. Ungewollt Schwangere müssen oft mehrere 100 Kilometer weit fahren, um Hilfe zu finden. Auf der anderen Seite werden die Stimmen von Abtreibungsgegnern und – gegnerinnen immer lauter. Auch unter jungen Menschen.

Dagegen kämpfen drei junge Aktivistinnen der Pro Choice Bewegung in Passau. Mit Protestaktionen und einer Petition wollen sie im Stadtrat die Abtreibungsgegner und -gegnerinnen umstimmen. Der Stadtrat soll sich dafür einsetzen, dass am Klinikum Passau Abtreibungen nach der Beratungsregelung durchgeführt werden können. Denn zurzeit gibt es nur eine Ärztin in ganz Niederbayern, die Abtreibungen durchführt.  

Weil es so schwierig ist, Hilfe zu finden, fahren noch immer Frauen aus Deutschland für einen Abbruch in die Niederlande. Dort sind die Regelungen für Abtreibungen von je her liberaler.  Gynäkologin Gabie Raven aus Roermond findet es traurig, dass deutsche Frauen sich gezwungen sehen, in ihre Klinik zu kommen. Doch sie weiß: „Wenn eine Frau kein Kind will, dann will die kein Kind bekommen, egal was sie machen muss, um es nicht zu bekommen. Und dann denke ich ist es besser, dass man das legal und ordentlich macht.“

Die Junge Abtreibungsgegnerin Fabiola dagegen stellt das Recht auf Abtreibung in Frage: „Meine Freiheit hört da auf, wo die Freiheit des anderen anfängt und dass ist genau bei Abtreibungen das Problem“, sagt die Medizinstudentin. Sie möchte mit der Organisation „Jugend für das Leben“ ein Umdenken in der Gesellschaft erreichen.   

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