Summende Armeedrohnen, israelische Militärrazzien, militante Kämpfer, die ihre Waffen testen – Alltag von palästinensischen Kindern wie dem 13-jährigen Rayan und dem 9-jährigen Yusef. Die beiden leben mit mehr als 10.000 anderen im Flüchtlingslager in Jenin im Norden des Westjordanlandes. Das Gebiet ist militärisch durch Israel besetzt. Seit dem 7. Oktober 2023 fällt das israelische Militär zunehmend am helllichten Tag in das Camp ein und eröffnet das Feuer. 45 Kinder gerieten seitdem ins Kreuzfeuer oder wurden sogar direkt erschossen. So auch der älteste Bruder von Rayan, Ammar, der von einem Scharfschützen neben ihm auf der Straße getötet wurde.
Einheimische Lehrer wie Maysoon und Psychologen wie Sahar versuchen, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen und den Kindern und Jugendlichen Hoffnung zu geben. Doch die Schule und die psychologische Betreuung können der massiven Gewalt nur wenig entgegensetzen. Immerhin, rund 40 Prozent der Camp-Bewohner sind Kinder und Jugendliche.
Während Rayan mit dem Verlust des Bruders ringt und der Wunsch nach Rache aufkommt, versucht der 88-jährige Großvater Abu Moatasem Yusef vor der harten Realität des Lagers und einer Radikalisierung zu schützen. Während Rayan die Schule aufgegeben hat, brütet Yusef täglich über seinen Hausaufgaben. Er träumt davon, Pilot zu werden. Doch aufgrund der wirtschaftlichen Blockade durch Israel fehlt es der Familie zunehmend an Geld. Deshalb muss Yusef demnächst auf eine UN-Schule im Camp wechseln.
Sendetermin: 06.06.2024 | 19:40 | ARTE
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