Alex McClintock hat vor fünf Jahren in Perth den ersten Andy’s Man Club in Schottland gegruendet. Der Verein ist nur für Männer gedacht und will Suizide verhindern. Jeden Montagabend treffen sie sich – und reden. Alex litt selbst lange Zeit unter Depressionen, plante sogar, sich das Leben zu nehmen. Der Anruf seiner Tochter mit den Worten „Ich habe dich lieb“ brachte ihn davon ab – und schließlich dazu, anderen Männern helfen zu wollen.
Einer von ihnen ist Chris Simpson aus Kilmarnock südlich von Glasgow. Hinter dem 48-jährigen liegt eine harte Zeit: Nach einer schlimmen Trennung mit langem Rosenkrieg kommt er nicht mehr aus einem emotionalen Tief, denkt darüber nach, sich das Leben zu nehmen. Dann findet er eine Visitenkarte von Andy’s Man Club. Chris sagt heute, die Treffen dort haben ihm das Leben gerettet.
John Gibson aus dem schottischen Callander hat seinen Sohn Cameron verloren. Am 20. Oktober 2019 nimmt sich der 24-jährige überraschend das Leben. Er hinterlässt keine Nachricht. Nach dem Tod seines Sohnes folgen viele Monate voller Trauer. Um Camerons Tod zu verarbeiten, durchwandern John und seine Frau ganz Großbritannien, fast 1.500 Kilometer. Während der Wanderung gründen sie eine eigene Stiftung, die Hinterbliebenen von Suizidopfern helfen soll.
Die Reportage stellt sich einem oft tabuisierten Thema: Männlichem Suizid. Sie nähert sich dem Thema durch Betroffene, aber auch über Einzelkämpfer, die etwas ändern wollen.
Sendetermin: 21.06.2024 | 19:40 | ARTE
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